Heute war der 25. Tag nach der ersten Deckung. Wir sind für den zweifelsfreien Nachweis der Trächtigkeit zum Ultraschall gegangen.
Die Zeichen, dass Lise trächtig ist, haben sich in den letzten Tagen gehäuft: Sie ist extrem anhänglich; sie hechelt viel und macht immer wieder einmal ein Gesicht, als sei ihr schlecht; sie hat am 22. und 23. Tag morgens ihr Frühstück stehen lassen; sie rollt sich nicht mehr so oft zusammen, sondern liegt vermehrt ausgestreckt auf der Seite. Es war also schon ziemlich klar. Trotzdem sind wir natürlich sehr erleichtert, dass unsere Tierärztin Thein (Sonsbeck) die Trächtigkeit durch die Ultraschalluntersuchung bestätigt.



Es passiert selbst den erfahrensten Züchtern, dass sie sich durch das Verhalten der Hündin an der Nase herumführen lassen. Die Hündinnen benehmen sich trächtig, sind es aber nicht. Der Grund ist einleuchtend: Nach jeder Läufigkeit läuft ein hormonelles Drehbuch durch – ob die Hündin nun trächtig ist, oder nicht. Bis zum zum ca. 16. bis 20. Tag sind die befruchteten Eizellen immer noch frei unterwegs und haben noch nicht angedockt. Während dieser Zeit ist der Körper der Hündin auf „Empfang“ eingerichtet, damit sich die Fruchtanlagen in den Gebärmutterhörnern einnisten können. Das heißt, der Hormonstatus ist in den ersten drei Wochen quasi identisch. Erst NACH dem Andocken verbinden sich Hündin und Frucht, und ab diesem Zeitpunkt verändert sich das Hormondrehbuch und der Körper der Hündin stellt sich auf die Trächtigkeit ein.
Besonders kompliziert wird es, wenn die Hündin scheinträchtig wird. Dann läuft das Hormondrehbuch „trächtig“, obwohl sie gar nicht trächtig ist. Die Hündin benimmt sich entsprechend. Das kann soweit gehen, dass die Hündin Milch bekommt, sie ein Nest baut und dort ihre Spieltiere hortet. In besonders hartnäckigen Fällen kann es notwendig werden, die Scheinträchtigkeit medikamentös zu behandeln.
Aus diesem Grund ist der eindeutige Nachweis der Trächtigkeit mithilfe einer Ultraschalluntersuchung die sicherste Methode.