Es war schon eine ziemlich kuriose Situation: Am Dienstagabend benahm sich Lise ganz plötzlich eigenartig. Nach Feierabend und kaum zu Hause angekommen, verschwand sie im Garten unter einem großen Gebüsch und fing an zu buddeln. Ein klares Zeichen, dass sie mit dem Nestbau beginnen wollte.
Dienstag war aber erst der 57. Tag – also noch reichlich Zeit. Ihre Mutter Leni hat ihre Welpen immer am 61. Tag geboren. Damit rechnete ich auch bei Lise.
Ich hatte also erwartet, dass erst die folgenden zwei bis drei Tage turbulent und unruhig werden, denn Hündinnen wühlen sich kurz vor der Geburt tagelang durch sämtliche Körbchen und wollen ein Nest bauen. Sie laufen nervös hin und her, raus in den Garten, wieder rein, legen sich hin, springen wieder auf … So geht das normalerweise tagelang.
Aber Lise entspannte sich Dienstagabend wieder völlig und die Nacht von Dienstag auf Mittwoch verlief völlig ruhig.
Es war Mittwoch früh, 8:15 Uhr und der 58. Tag – also noch Tage hin bis zum erwarteten Termin. Ich bereitete mich deswegen auf einen normalen Bürotag vor. Ich hatte schon die Jacke an, die Tasche umgelegt und Leni, Lotta und Phine an der Leine. Lise ließ sich nicht blicken. Ich musste sie an ihrem Körbchen abholen. Nachdem ich alle eingesammelt hatte und grade zur Tür raus wollte, legte sich Lise auf den Boden, wollte nicht weiter und schaute mich unglücklich an. Dann versteifte sich ihr Körper – sie hatte eine Presswehe. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis mir klar wurde: Dies wird wohl doch kein normaler Tag! Also Hunde wieder von den Leinen, Jacke aus, Anruf im Büro.
Ziemlich genau 9:15 Uhr presste Lise den ersten kleinen Welpen auf die Welt. Um 14:00 Uhr kam die letzte Hündin – dann waren alle da: Vier Hündinnen und ein Rüde. Gesund und quietschfidel robbten sie direkt zu Mama Lises Milchbar.
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