D-Wurf – Tag 9

Mittlwerweile herrscht wieder entspannte Wurfkisten-Idylle. Die Welpis wachsen und wachsen.

Die kleinen Beinchen funktionieren schon ganz gut. Nun werden die kleinen immer schneller – sehr praktisch, wenn man die beste Zitze erwischen will. 😉

Die kleinen, zarten Minipfötchen – so süüüß! Sie wollen bald in die großen Fußstapfen vom Mama treten.

„Mama, meine Füße werden auch mal so groß wie deine!“

Ein trauriger Tag – Tag 8

Klein-Doris war Lises Erstgeborene und allein deswegen schon etwas ganz besonderes. Sie war ein Hundemädchen mit einem Geburtsgewicht von fast 200 Gramm und eine ganz besonders hübsche Maus. Mit Ihren vier Geschwistern hielt sie Erstlings-Mama Lise schön auf Trapp – Säugen, Putzen, Säugen, Putzen und nur kurze Pausen. Nach kürzester Zeit hatten sich Mutter und Welpen aber tiptop eingespielt und meisterten die anstrengenden ersten Tage ganz wunderbar.

Jeden Abend wird jeder Welpe gewogen und das Gewicht akribisch notiert. In der Regel verdoppeln sie ihr Geburtsgewicht in ca. 7 Tagen. Wenn also der Welpe kontinuiertlich zunimmt, ist alles in bester Ordnung – die Mutter hat genug Milch, das Gesäuge ist nicht entzündet, der Welpe trinkt gut. So soll es sein.

Anfangs lief alles bestens. Na ja, gut … an den ersten beiden Tagen nahm die kleine Doris je 20 Gramm zu. Das war zwar auch schon nicht viel, aber nicht direkt unnormal. Aber am Ende des dritten Tages fiel auf, dass Klein-Doris den ganzen Tag lang kein einziges Gramm zugenommen hatte. Die anderen vier hatten wieder ordentlich zugelegt und wuchsen und wuchsen … nur Doris nicht.

Ich war sofort aufgeschreckt! Was war da los? Alle nehmen gut zu, nur eine Hündin nicht? Und zwar überhaupt nicht?! Alarmstufe rot!

Sofort habe ich Doris beim Trinken abgeschirmt, dass sie durch ihre Geschwister nicht von der eroberten Zitze verdrängt werden kann. Ich habe sie gezielt an eine gut angesaugte Zitze angelegt. Doris hängte sich an die Zitze und saugte. Ich kraulte sie immer wieder wach, wenn sie beim Saugen einzuschlafen drohte. Ich war guter Dinge, und war schon ganz gespannt auf das abendliche Wiegen. Die Enttäuschung war groß, denn der ganze Tag permanentes Kümmern hat ganze 5 Gramm Gewichtszunahme gebracht. Ihre Geschwister marschierten stramm auf die 400 Gramm zu, nur Klein-Doris war lediglich von 245 Gramm auf 250 Gramm geklettert.

Doris war immer zufrieden gewesen, hat nie gejammert. Sie hat sich immer an ihre Geschwister gekuschelt oder sich unter Mamas Gesäuge geschoben. Wenn der allgemeine Hunger ausbrach, robbte sie gemeinsam mit ihren Geschwistern zu Mama und schob sich dazwischen. Ihr Verhalten war in keinster Weise auffällig. Man musste schon genau drauf achten, dann erst fiel es auf. Sie interessierte sich immer weniger für die Futterquelle. Wenn sie eine Zitze erwischt hatte, rutsche sie schnell ab und war dann auch nicht mehr interessiert, so gut wie kein Saugreflex. Nichts zu erkennen von der unbändigen Gier, die Welpen manchmal wie kleine Piranhas erscheinen lassen.

Unverzüglich machte ich einen Tierarzttermin für den folgenden Tag. Um über die Nacht zu kommen und vielleicht etwas aufzuholen machte ich Welpenmilch fertig und versuchte beizufüttern. Bei den ersten Versuchen zierte sie sich noch sehr, aber ich war überzeugt, wenn sie erst einmal gemerkt hat, wie leicht und lecker Trinken aus der Flasche sein kann, wird es bald super laufen und wir haben die Lösung gefunden. Aber sie wehrte sich und saugte einfach nicht!

Die Tierärztin untersuchte Doris ganz genau. Im Ultaschall waren alle Organe in Ordnung, an der richtigen Stelle, anständig ausgereift, Nieren, Leber, Herzchen, Lunge … alles genau gecheckt. Nichts zu finden. Die Hoffnung, sie mithilfe einer Magensonde ernähren zu können, erfüllte sich nicht, denn die kleine Hündin schluckte die Sonde nicht, sondern hustete sie immer wiede heraus.

Als letzten Versuch bekam die kleine Doris zwei Spitzen, einen Booster und Vitamine. Dies sollte ihre Lebensgeister wieder wecken. Das Füttern sollte ich nun mithilfe einer Spritze mit Tülle probieren.

Freundin Heike hat Doris angespornt.

Der folgende Tag ließ mich hoffen. Die Spritzen taten ihre Wirkung. Allerdings schaffte ich es nicht, Doris selbst kleinste Mengen einzuflößen. Sie KONNTE einfach nichts schlucken! Und einen Saugreflex hatte sie auch nicht. Sie tat immer so, als würde sie schlucken (wahrscheilich mir zuliebe), aber es kamen immer nur klitzekleine Mengen im Magen an. Kaum bei 280 Gramm angekommen, waren es Stunden später wieder nur noch 274 Gramm. Es war einfach aussichtslos!

Lise pflegte und putze ihre kleine Tochter nach wie vor liebevoll. Sie kümmerte sich die ganze Zeit unermüdlich.

Doris wurde wieder sehr schwach. Ich traf dann schweren Herzens die Entscheidung, vor der sich jeder Züchter fürchtet. Ich entschied mich, sie nicht weiter mit den Fütterungsversuchen zu quälen. Sie hat die letzte Nacht ganz in Ruhe verbracht, kuschelig warm, regelmäßig liebevoll geleckt – einfach nur schlafen.

Heute früh waren wir wieder bei der Tierärztin. Wir haben der kleinen Doris geholfen, in den Hundehimmel 🌈 zu gehen.

Es war sehr, sehr, seeehr traurig. Auch hier und jetzt, da ich diesen Bericht schreibe, kullert das eine oder andere Tränchen. Aber das ist das Los des Züchters. Damit muss man einfach rechnen. Wir bringen die Welpen ins Leben, und manchmal läuft es unglücklich und wir müssen die kleinen Seelchen 🤍 gehen lassen.

Unser Kampf dauerten vom 3. bis zum 8. Tag. Dann hatten mussten wir aufgeben.

Die Tierärztin – versiert in allen Belangen des Zuchtgeschehens und mit reichem Erfahrungsschatz – vermutet aufgrund des fehlenden Saugreflexes als Ursache einen Defekt im Bereich Nerven oder Gehirn.

Bei aller Trauer weiß ich aber ganz genau, ich habe alles versucht! Es waren schlimme, aufreibende Tage. Aber nun schaue ich wieder frohen Mutes nach vorne und freue mich über vier proppere, fidele und absolut fitte Welpen. Außerdem bin ich froh und dankbar, dass es meiner Lise so gut geht!

Es hört sich ein wenig abgedroschen an, aber es stimmt nun einmal trotzdem: Freud und Leid liegen ganz nah beieinander! Wohl wahr!

Es war für mich immer selbstverständlich, dass alles gut läuft. Erst seit den letzten Tagen weiß ich zu würdigen, welch großes Glück ich die ganzen Jahre hatte! Danke dafür!

D-Wurf Tag – 4 bis 6

Der Ausdruck „Leben wie Gott in Frankreich“ könnte auch heißen „Leben wie ein Welpe in der Wurfbox“ … Futtern, Schlafen, Futtern, Schlafen … und das Buffet immer in Reichweite.

Die kleine Doris hat nicht gut zugenommen. Ich beobachte sie ab jetzt genauer. Sie scheint genauso zu trinken, wie die anderen.
Ich helfe mit, indem ich sie abschirme und verhindere, dass die Geschwister sie von der Zitze verdrängen.
Satt und zufrieden … so sieht es jedenfalls aus.

D-Wurf – Tag 3

Die Knirpse wachsen und wachsen … man kann förmlich zugucken!

Keine Augenringe mehr! Lise ist super drauf!
„Uuuuuuaaahhhhhh … gääääähn ….! Voll anstrengend, dieses Wachsen!“
Wellness
Heute habe ich Geburtstag. Ich feiere in der Wurfbox … das hat man auch nicht jedes Jahr 😉

„Hallo Welt!“

Es war schon eine ziemlich kuriose Situation: Am Dienstagabend benahm sich Lise ganz plötzlich eigenartig. Nach Feierabend und kaum zu Hause angekommen, verschwand sie im Garten unter einem großen Gebüsch und fing an zu buddeln. Ein klares Zeichen, dass sie mit dem Nestbau beginnen wollte.

Dienstag war aber erst der 57. Tag – also noch reichlich Zeit. Ihre Mutter Leni hat ihre Welpen immer am 61. Tag geboren. Damit rechnete ich auch bei Lise.

Ich hatte also erwartet, dass erst die folgenden zwei bis drei Tage turbulent und unruhig werden, denn Hündinnen wühlen sich kurz vor der Geburt tagelang durch sämtliche Körbchen und wollen ein Nest bauen. Sie laufen nervös hin und her, raus in den Garten, wieder rein, legen sich hin, springen wieder auf … So geht das normalerweise tagelang.

Aber Lise entspannte sich Dienstagabend wieder völlig und die Nacht von Dienstag auf Mittwoch verlief völlig ruhig.

Es war Mittwoch früh, 8:15 Uhr und der 58. Tag – also noch Tage hin bis zum erwarteten Termin. Ich bereitete mich deswegen auf einen normalen Bürotag vor. Ich hatte schon die Jacke an, die Tasche umgelegt und Leni, Lotta und Phine an der Leine. Lise ließ sich nicht blicken. Ich musste sie an ihrem Körbchen abholen. Nachdem ich alle eingesammelt hatte und grade zur Tür raus wollte, legte sich Lise auf den Boden, wollte nicht weiter und schaute mich unglücklich an. Dann versteifte sich ihr Körper – sie hatte eine Presswehe. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis mir klar wurde: Dies wird wohl doch kein normaler Tag! Also Hunde wieder von den Leinen, Jacke aus, Anruf im Büro.

Ziemlich genau 9:15 Uhr presste Lise den ersten kleinen Welpen auf die Welt. Um 14:00 Uhr kam die letzte Hündin – dann waren alle da: Vier Hündinnen und ein Rüde. Gesund und quietschfidel robbten sie direkt zu Mama Lises Milchbar.

10:25 Uhr – Nummer zwei (Dieter) ist gerade frisch geschlüpft.
Nach anstrengenden Stunden ist Lise groggi aber zufrieden!
Dieses zufriedene Schmatzen ist das schönste Geräusch, das man als Züchter kennt.

Hier geht es zur Meldung auf der DCK-Hompage:

Kurz vorm Platzen

Lise mag schon nicht mehr richtig fressen. Die Welpen nehmen so viel Platz ein, dass kaum noch etwas in den Magen passt. Einfach zu eng!

Sie sieht aus wie eine Kugel auf kurzen Beinchen.

Die letzten Tage im Büro sind etwas beschwerlich – aber noch geht es!

Ein paar Tage noch … die Spannung steigt!