Ja, das ist eine gute Frage! Wieso möchte ich züchten, wo es doch schon so viele Hunde auf dieser Welt gibt? Braucht es dann noch mehr davon?
Ich beantworte diese Frage sehr gerne:
Ich habe mich zunächst in meine Lotta, dann in die ganze Rasse verliebt. Kooiker sind so herzerfrischend, liebenswert und charmant, dass für mich ganz schnell klar war: Ich möchte, dass sich viele Menschen daran erfreuen können.
Ich habe Freude daran, an der Stabilisierung und Weiterentwicklung der Rasse zu helfen. Dieser Idealismus hat mich dazu gebracht, das Abenteuer ZUCHT zu starten.
Bei Kooikern handelt es sich um eine eigentlich alte, und dennoch junge Hunderasse. Aus nur wenigen Tieren wurde ab ca. 1945 in den Niederlanden diese fast vergessene Rasse wieder neu und gezielt gezüchtet. Baronesse van Hardenbroek van Ammerstol hatte die Idee und das ausreichende Durchsetzungsvermögen das Kooikerhondje als Rasse wieder aufleben zu lassen. Drei Hündinnen und neun Rüden gelten als Urmütter- und väter. Sie gründete sie in Holland die erste Kooiker-Zuchstätte „van Walhalla.“
Erst 1994 wurde der erste Kooikerrüde in Deutschland beim VDH eingetragen. Er begründete das Zuchtbuch für Kooiker in Deutschland. 1996 fiel der erste Wurf in Deutschland in der Zuchtstätte „vom Chicostein“, Züchterin Monika Dassinger, Gründerin unseres DCK und Urzüchterin des deutschen Nederlandse Kooikerhondje. Mehr dazu unter Das Kooikerhondje.
Im Grunde gibt es weltweit nur wenige viele Tiere. Die meisten Exemplare gibt es naturgemäß in Holland, denn es ist ja das Nederlandse Kooikerhondje. Trotzdem gibt es nach wie vor nur eine kleine Population. Das heißt, der Genpol ist ebenfalls sehr klein. Da von allen geborenen Tieren nicht wiederum jeder Hund in die Zucht geht, sondern nur einige wenige, wird die genetische Vielfalt immer kleiner. Viele Gene gehen leider verloren.
Es ist sehr aufwendig, eine FCI Zuchtstätte zu gründen und meine Kooiker als Zuchthunde abnehmen zu lassen. Es gehört mehr dazu, als nur der selbstverliebte Gedanke, ein paar süße Hundebabys in die Welt schicken zu wollen. Man muß schon den festen Willen und Durchhaltevermögen an den Tag legen, alle Vorschriften zu befolgen. Nur so erreicht man das Ziel. Auch gibt es Rückschläge, die verdaut werden wollen. Und trotzdem muß man am Ball bleiben.
Genetik ist kompliziert und immer noch geheimnisvoll. Gene haben unsichtbar Krankheiten im Gepäck und packen diese erst Generationen später aus. Hier sieht man, WIE WICHTIG gewissenhafte Selektion ist – auch langfristig. Wir im DCK haben schon viele Erbkrankheiten mit Hilfe verschiedener Züchter-Datenbanken (breedersoft, fit2breed) heraus züchten können. Mir würde es nie in den Sinn kommen, einfach den Verein zu wechseln, damit ich trotz des Vorhandenseins von Erbkrankheitenum mit meinem Hund züchten zu können. Es ist es oberstes Gebot, daß Hunde mit solchen Disposition NICHT ZUR ZUCHT zugelassen werden – auch wenn es schwer fällt, alles andere OK ist und der Hund noch so süß ist.
Das Kooikerhondje ist eine ziemlich gesunde Rasse. Damit das so bleibt und auch noch die letzten Erbkrankheiten ausgemerzt werden, lassen wir im DCK keine Inzucht und Engzucht zu. Somit vermeiden wir das Doppeln von Defektgenen und das Entstehen eventueller neuer Erbkrankheiten. Deshalb befinden sich der Inzuchtkoeffizient (IK – Verwandschaftsgrad der Eltern) und der Ahnenverlustkoeffizient (AVK – Wiederhohlungsrate der Ahnen Generationen voraus) in unserem besonderen Fokus. Mittlerweile ist das vollständige Genom bekannt und es sind diejenigen Gene identifiziert, die die besonders schlimme Erbkrankheit Polymyesitis (Autoimmunerkrankung) tragen. Die Uni Uetrecht hat Jahrzehnte lang geforscht und konnte nun diese bahnbrechenden Erkenntnisse bgewinnen. Mittels Backenabstrich werden schon beim Welpen die Trägerschaft von ENM, vWD als auch PM festgestellt. Nur Hunde, die frei sind, können in die Zucht und für die kommende Generation Kooikerhondje sorgen.
Hier finden Sie weiterführenden Informationen dazu auf der Homepage des Deutschen Club für Kooikerhondje e.V. – der einzige zuchtbuchführende Deutsche Züchterverein für das Nederlandse Kooikerhondje. >> Gesundheit und Forschung